SKM

Sprach- und Kulturmittlung (SKM) in Deutschland

Professionelle Sprach- und Kulturmittlung hat in den vergangenen Jahren nicht nur aufgrund der Migrationsbewegungen, sondern auch aufgrund eines systemischen Einstellungswandels zur Gestaltung von Zuwanderung und Teilhabe und im Rahmen der interkulturellen Öffnung der Verwaltungs- und Organisationsstrukturen viel an Bedeutung gewonnen.

Sprach- und Kulturmittlung umfasst die beiden Aspekte Sprachmittlung und soziokulturelle Vermittlung:

Die Sprachmittlung ermöglicht in sprachlicher Hinsicht eine reibungslose Kommunikation zwischen fremdsprachigen Klienten, Patienten und Kunden einerseits und deutschen Fachkräften andererseits. Die soziokulturelle Vermittlung spielt unter anderem im Bereich der kultursensiblen Aufklärung und als vertrauensbildende Maßnahme eine wichtige Rolle. Sie schafft emotionale Zugänge für Migranten und Flüchtlinge, die über die rein sprachliche Verständigung hinausgehen.

Professionelle Sprach- und Kulturmittlung trägt dazu bei

  • die medizinische und (psycho-)therapeutische Versorgung hier lebender Migranten und Flüchtlinge sowie die Inanspruchnahme sozialer und pädagogischer Angebote durch diese Personengruppen zu gewährleisten;
  • Fachkräfte durch einen passgenauen Einsatz von Sprach- und Kulturmittelnden zu entlasten, da sie sich ganz auf die fachliche Ausübung ihres Berufes konzentrieren und somit gezielt beraten, betreuen und diagnostizieren können;
  • Menschen mit Migrationserfahrung, die ihre Ressourcen wie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kenntnisse einbringen können, eine berufliche Perspektive zu geben;
  • ein friedvolles und bereicherndes Zusammenleben aller Bürger dieses Landes nachhaltig zu befördern.

Die Sprach- und Kulturmittlung in Deutschland weist eine große Heterogenität unterschiedlicher Konzepte, Modelle, Angebote und Qualifizierungsformate auf. Diese Vielfalt ist für die breite Öffentlichkeit und Interessierte oft nur schwer zu verstehen. Auch unter den Anbietern gibt es wenige bis keine Informationen und kaum Wissen darüber, wie sich die Angebote voneinander unterscheiden oder wie sie gewinnbringend interagieren.